Naturheilkundliche Betrachtung:
Ausleitendes Verfahren. Die individuelle Konstitution, die vorhandene Pathophysiologie sowie weitere anamnestische Erkenntnisse präferieren den Einsatz dieser einmaligen Tiere. Fachkundige setzen die Blutegel-Therapie systemisch und äusserst selten lokal ein.
Die rhythmischen Bewegungen der Tiere bewegen die Säfte (Wirkprinzipien) und beeinflussen somit das kapillare, venöse und lymphatische System. Durch die Nachblutung wird das mit gelbgalligen und schwarzgalligen Schärfen (Metaboliten) überfrachtete Interstitium (Interzellulärraum, Pischinger) gereinigt und so die Transitstrecke zwischen den Gewebeverbänden durchlässiger, was den Nähr- und Klärstrom signifikant verbessert.
Mittlerweile sind rund 18 Substanzen des Egel-Speichels wissenschaftlich erforscht. Diese Substanzen haben mannigfaltige Wirkungen (antiarthrotisch, antithrombotisch, analgetisch, relaxierend, antikoagulierend etc.) und machen den Egel zu einem unverzichtbaren Helfer.
Indikationen:
- Erkrankungen im Bewegungsapparat (muskulär, faszial, artikulär)
- Zysten, besonders Ovarialzysten und Bakerzysten
- Erkrankungen des Nervensystems (Migräne, Neuralgien, MS, Parese, Ischialgie)
- Erkrankungen der Fliesssysteme (Arterien, Venen, Lymphsystem)
- Hämatome, unfallbedingt
- Klimakterium (Hitzewallungen)
- Eisenspeicher-Krankheit (Hämochromatose)
Nebenwirkungen:
- Lokale Reaktion (Schmerz bei Behandlungsbeginn, ca. 5 Minuten, vergleichbar mit einem Brennesselstich; Rötung/Verfärbung der Bissränder bis zu ca. 14 Tagen; Schwellungen, auch verbunden mit lokalem Spannungsgefühl; Juckreiz für ca. 2-3 Tage)
- Kreislaufreaktionen und Blutdruckabfall (äusserst selten)
- Hämatome um die Bissstellen
- Lymphknotenschwellungen
- Narbenbildung und Wundheilungsstörungen, Wundinfektionen (äusserst selten)
- Übermässige oder verlängerte Nachblutung (äusserst selten)
- Allergische Reaktionen (äusserst selten)
- Starke lokale Entzündungen und Entzündungen der Lymphbahnen (äusserst selten)
- Systemische Infektionen mit Sepsis (äusserst selten)
Kontraindikationen:
- Hämophilie
- Medikamentöse Antiregulation mit Marcoumar, Warfarin und Heparin
Die medikamentöse Behandlung mit ASS (Aspirin cardio) und Clopidogrel hingegen stellt keine Kontraindikation dar. Die Medikation muss jedoch 1-2 Tage vor der Therapie abgesetzt werden. Ebenfalls müssen hochdosierte Einnahmen mit Fischöl, Enzympräparaten, hochdosiertem Vitamin C und Gingko biloba-Präparaten für 1-2 Tage eingestellt werden. - Anämie (Eisen- und B12-Anämie)
- Erosive Gastritis und mögliche gastrointestinale Blutung
- Infektionskrankheiten im akuten Stadium
- Schwerwiegende Organerkrankungen und Immunsuppression (nur in Absprache mit dem behandelnden Haus- oder Facharzt)
- Ausgeprägte allergische Diathese
- Schwangerschaft
- Allgemeine und örtlich begrenzte Wundheilungsstörungen
- Keloidneigung
- Fehlendes Patienteneinverständnis
Link: www.hirumed.ch